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Wochenbrief

«Ich liebe das Rampenlicht»

Anfang Juni feiert «Begehren», das neueste Stück des LAB Junges Theater Zürich, an der Gessnerallee Premiere. Die Autorin Anna Miller hat mit drei Spieler*innen über das Leben im und abseits des Theaters gesprochen. Wochenbrief #38

Team Gessnerallee, 21. Mai 2025

Copyright: Laura Gauch

Liebe Besucher*innen der Gessnerallee, liebe Künstler*innen

Im LAB Junges Theater Zürich erarbeiten Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren unter professioneller Anleitung verschiedene Theaterprojekte. Das LAB, geleitet von Elina Wunderle, Deborah Imhof und Matthias Nüesch, ist ein Theaterlabor, in dem spielend und probend die Welt, in der wir leben, erforscht wird. Dabei bilden sich jeweils Ensembles auf Zeit.

Im aktuellen Stück «Begehren», das am 5., 7., 8. und 9. Juni an der Gessnerallee gezeigt wird (die Premiere ist schon ausverkauft), gehen die Spieler*innen der Frage nach, was Menschen begehren und was das mit Ängsten, Wünschen und dem vertrackten Ich-selbst-Sein zu tun hat. Denn: Begehren ist mehr als bloss ein Wunsch. Begehren ist eine tiefe, vielleicht sogar schmerzhafte Sehnsucht, die auf etwas ausgerichtet ist, das wir unbedingt haben wollen: ein Objekt, eine Beziehung, ein Zustand. Doch woher kommt dieses unkontrollierbare Verlangen? In einer Welt, in der uns ständig vorgegeben wird, was wir begehren sollen, hinterfragen die Jugendlichen die Echtheit ihres eigenen Begehrens und was für ein Potenzial darin steckt.

Für unsere Zeitung hat die Autorin und Journalistin Anna Miller mit drei Spieler*innen des LAB über das Leben im und abseits des Theaters und auch über den Begriff «Begehren» gesprochen. Raven Bühler (20) sagt dazu: «Begehren ist gesellschaftlich oft so eng definiert, so sexuell aufgeladen. Dabei kann ich doch auch begehren, mit einer Person einen Spaziergang zu machen. Als nonbinäre Person möchte ich im Spiel vermitteln, wie schwierig es ist, den Erwartungen der Gesellschaft gerecht zu werden. Ich möchte eine Brücke bauen, vermeintliche Realitäten hinterfragen.»

Mehr zu den Beiträgen erfahren Sie weiter unten in der Rubrik «Zeitung». Zuerst geht es aber zum wöchentlichen Überblick über das Programm:

Credits: «Eat Me Now!», Copyright: Theodor Diedenhofen

Programmempfehlungen der Woche

22., 23. und 25. Mai, jeweils 20 Uhr

«Eat Me Now!» von Arlette Dellers, FLUX crew

Queere Tänzer*innen entwickeln über verschiedene Bewegungssprachen und den Lesbian Gaze eine alternative Perspektive auf Hotness, Zärtlichkeit und Sexualität. Mehr Informationen

24. Mai, 21.30 Uhr

«The Other Queen of Memphis – A Film by Luna Mahoux with Chastity Daniels / + Embaci (live)», Embaci, Luna Mahoux, La Chat, Darius «Phatmak» Clayton

Film und Konzert entfalten ein Porträt diasporischer Musik als Ort von Erinnerung, Widerstand und kollektiver Imagination. Auf den Film folgen ein Gespräch mit Luna Mahoux, La Chat und Darius «Phatmak» Clayton, moderiert von Year-To-Date auf Englisch, eine Lesung von Gedichten durch Darius «Phatmak» Clayton sowie ein Konzert von Embaci. Mehr Informationen

25. Mai, 15 Uhr  

«Konsens und Lust in ‹Eat Me Now!› – ein Workshop von Zwischenwelten x FLUX crew» von Arlette Dellers von FLUX crew und Sidonia von Zwischenwelten

In diesem Workshop für weiblich identifizierte und/oder weiblich sozialisierte Menschen wird im Spannungsfeld zwischen erotischer Selbstdarstellung und Authentizität geforscht. Der erste Teil widmet sich den tänzerischen und choreografischen Inputs von Arlette Dellers. Im zweiten Teil kann man sich mit Sidonia von Zwischenwelten verbal und nonverbal zum Thema Konsens und Lust austauschen. Mehr Informationen

25. Mai, 18 Uhr

«WITH OR WITHOUT YOU – eine Queer-Crip-Tanzperformance» von Fia Neises

Mit «WITH OR WITHOUT YOU» laden die behinderten Tänzer*innen Fia Neises und Irene Giró in Räume der «Access-Intimität» ein, nach dem Konzept der behinderten und queeren Autorin und Aktivistin Mia Mingus. In der Luft hängend geben sie sich der Illusion der Unabhängigkeit hin und bringen Seh-, Hör- und Zeitgewohnheiten durcheinander. Mehr Informationen

Zeitung

Credits: Raven Bühler, Copyright: Laura Gauch

«Ich liebe das Rampenlicht»

In der vierten Ausgabe unserer Zeitung, die Anfang Juni erscheint, publizieren wir drei Porträts von LAB-Spieler*innen. Sie erzählen darin, weshalb ihnen das Theater Raum gibt und ein Ort ist, an dem sie frei sein können. Nicht so sehr in ihrem eigenen Kopf, nicht so sehr gefangen genommen von den Erwartungen der anderen. Zu den Beiträgen «Ich liebe das Rampenlicht»«Auf der Bühne muss ich weniger schauspielern als in der Realität» und «Das Spielen ist meine Medizin, mein Zuhause»

Bestellen können Sie die vierte (und auch alle anderen) Printausgabe unserer Zeitung übrigens schon jetzt unter zeitung@gessnerallee.ch.

Apropos Jugendtheater: Bereits in unserer zweiten Ausgabe haben wir uns dem Thema gewidmet. Im darin veröffentlichten Beitrag «Den Jungen fehlt die Bühne» geht es um Zürichs Kinder- und Jugendtheaterszene, für die es mehr Unterstützung braucht. LAB-Co-Leiterin Deborah Imhof sagt darin: «Eine etablierte und kulturpolitisch anerkannte Kinder- und Jugend-Tanz- und -Theaterszene ist machbar und keine Hexerei.» Zum Beitrag

Ausserdem

Audiodeskription ist eine Form, Visuelles für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich zu machen. Dabei wird ihnen von einer sehenden Person deren Wahrnehmung der Situation beschrieben. Um ein tatsächliches Erlebnis zu kreieren, sind die Limitierungen von Beschreibung allerdings schnell erreicht. Blindes und sehbehindertes Publikum möchte Theater dreidimensional erleben. Deshalb laden Fia Neises und Liv Schellander vom 26. bis 30. August während fünf Tagen dazu ein, gemeinsam kreative Dramaturgien für blindes und sehbehindertes Publikum zu erforschen. Im Workshop «Dramaturgie blind inklusiv» forschen sie mit einer gemischten Gruppe von Künstler*innen und weiteren interessierten Personen jeglichen Sehvermögens zu Formaten für inklusive und kreative Audiodeskription, probieren sie spielerisch aus und diskutieren sie.

Neugierde geweckt? Dann melden Sie sich bis zum 22. Juni per E-Mail an workshops@gessnerallee.ch an. Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Workshop finden Sie auf unserer Website.

Zudem startet die internationale Produktionsplattform FREISCHWIMMEN mit «FREISCHWIMMEN light» ein neues Kapitel in der Unterstützung von Nachwuchskünstler*innen in den freien darstellenden Künsten. Für den Zeitraum 2025/26 wurden sechs Künstler*innen und Gruppen aus sechs verschiedenen Städten ausgewählt, die nun im Rahmen dieses Programms begleitet werden: Caroline Kapp (München), DARUM (Wien), Laura Oppenhäuser (Stuttgart), Mika Bangemann (Berlin), TIGER’S KITCHEN (Düsseldorf) und Fatima Moumouni (Zürich). Weitere Informationen unter: https://freischwimmen.org

Wir freuen uns über Ihren Besuch.

Das Team der Gessnerallee

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