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Wochenbrief

Drei Fragen an unsere Diversitätsagent*innen

Ramona Unterberg und Manuel Gerst über ihren Arbeitsalltag an der Gessnerallee. Wochenbrief #32

Team Gessnerallee, 9. April 2025

Liebe Besucher*innen der Gessnerallee, liebe Künstler*innen

Seit dem Saisonstart vergangenen Sommer arbeiten Ramona Unterberg und Manuel Gerst als Diversitätsagent*innen an der Gessnerallee. Für diesen Wochenbrief haben wir ihnen drei Fragen zu ihrer Arbeit gestellt.

Ihr seid im August des letzten Jahres als Diversitätsagent*innen an der Gessnerallee gestartet. Wie beschreibt ihr eure Arbeit im Kern?

Ramona Unterberg: Im Kern machen wir Diversitätsentwicklung: Wir unterstützen diskriminierungskritische Öffnungsprozesse der Gessnerallee auf den Ebenen Publikum, Programm, Personal.

Manuel Gerst: In Bezug auf Sensibilisierung und Zugänglichkeit überlegen wir gemeinsam, wie sich die Gessnerallee noch weiter für marginalisierte Gruppen öffnen kann. Hierzu erarbeiten wir konkrete Massnahmen, die nach aussen wirken. Ein grosser Teil der Arbeit ist jedoch auch die Arbeit an internen Strukturen.

Welcher Moment ist euch im Rahmen eurer Funktion bislang besonders in Erinnerung geblieben?

Manuel Gerst: Wir machen aktuell eine Kooperation mit der Organisation «Sensability», die Institutionen in Bezug auf Barrierefreiheit berät. Im Dezember haben wir zusammen einen internen Workshop organisiert, bei dem die Teilnehmenden die Perspektive einer Person mit Behinderung einnehmen sollten. Wir waren im Vorfeld ziemlich aufgeregt, wie das funktionieren und, vor allem, wie der Workshop im Team ankommen würde. Am Ende waren wir sehr erleichtert, dass es so viele positive Rückmeldungen gab und es darüber hinaus einen verstärkten Teambuilding-Effekt hatte.

Wo liegen die grössten Herausforderungen eures Jobs?

Manuel Gerst: Es gibt nach wie vor kaum Erfahrungs- und Referenzwerte, weswegen wir auch versuchen, uns mit Kolleg*innen von anderen Kulturinstitutionen auszutauschen. Das Feld der Diversitätsentwicklung steckt in den Kinderschuhen und wird leider sogar wieder vermehrt eingekürzt. Es ist ein Kraftakt, den Bereich nach aussen zu kommunizieren und Menschen aus marginalisierten Gruppen überhaupt zu erreichen. Aber wir haben ja noch ein paar Jahre Zeit und sind maximal zuversichtlich.

Ramona Unterberg: Unsere Stellen sind neu und viele Aufgaben und Prozesse greifen in etablierte Prozesse und Verantwortungsbereiche ein. Zusammen zu verlernen und neue Prozesse geduldig und im Idealfall sinnvoll aufzugleisen, ist dabei für mich die herausforderndste Chance.

Jetzt zum wöchentlichen Überblick über Programmpunkte, Zeitungsartikel, Neuigkeiten und alles, was wir mit Ihnen teilen wollen:

Prgrammempfehlungen der Woche

10. April, 20 Uhr

«MITOSIS – an LSD Opera» von Brandy Butler

Was, wenn eine Diagnose alles verändert? Brandy Butlers interdisziplinäres Team präsentiert eine hingebungsvolle Oper über das Sterben.
Auch die letzte Veranstaltung ist aktuell ausverkauft. Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich. Mehr Informationen

Copyright: Philip Frowein

12. April, 11 bis 15 Uhr

«FAIRCHECK#02 – Augenhöhe & Kommunikationskultur»

In Zusammenarbeit mit FLUX crew und weiteren Akteur*innen der Freien Szene werden die Leitmotive aus dem Fairspec-Kodex einem Realitycheck unterzogen. Der FAIRCHECK#02 ist eine Veranstaltung der Zürcher Initiative FAIRSPEC, die ethische Richtlinien und Arbeitsweisen in der Freien Szene etablieren möchte. Mehr Informationen

Copyright: Bild generiert durch Adobe Firefly

12. April, 21 Uhr

«THE LIMIT DOES NOT EXIST» von JULIAN ZIGERLI

JULIAN ZIGERLI zeigt die neuesten Kollektionen mit einem exklusiven Showcase in Zürich. Mehr Informationen

Copyright: Julian Zigerli

19. April, 20 bis 21.30 Uhr

«Residue of the Heart» von Jalalu-Kalvert Nelson und Studio Dan

Über die Ostertage findet erneut ein von Year-To-Date kuratiertes Konzert statt: Dieses Mal spielt das Ensemble Studio Dan mit Jalalu-Kalvert Nelson seine Kompositionen und die von Meredith Monk. Mehr Informationen

Copyright: Jalalu-Kalvert Nelson

Zeitung

Welche Bedeutung hat der Tod für mein Leben?
Die Auseinandersetzung mit dem Tod beschäftigt die Gessnerallee in dieser Spielzeit in mehreren Produktionen. Deshalb freuen wir uns besonders, dass uns die Philosophin und Autorin Barbara Bleisch in einem berührenden Essay den Umgang mit dem Tod näherbringt. Hier lesen oder in unserer dritten Printausgabe. Jetzt bestellen unter zeitung@gessnerallee.ch

Ausserdem

Vergangene Woche feierte «MITOSIS – an LSD Opera» von Brandy Butler bei uns im Haus Premiere – begleitet von vielen journalistischen Publikationen. So hat zum Beispiel Tim Wirth für den «Tages-Anzeiger» mit Brandy Butler gesprochen. Eine Rezension fürs «FRIDA Magazin» gabs von Mathias Balzer. Und hier gehts zum Interview, das Aleksandra Hiltmann für unsere Zeitung geschrieben hat.

Wir wünschen viel Spass beim Lesen!

Das Team der Gessnerallee

PS: Freuen Sie sich über gute Kulturgeschichten? Oder kennen Sie eine Person, die zwar weniger gern ins Theater geht, aber gerne liest? Dann empfehlen wir ein Abo unserer gedruckten Zeitung, die viermal pro Spielzeit erscheint. Es kostet CHF 20 (exkl. Porto) und Sie können es direkt unter zeitung@gessnerallee.ch bestellen.

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