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Wochenbrief

Wir haben publiziert – die erste Printausgabe unserer Zeitung

Interviews, Kolumnen, ein Porträt, ein Comic, ein Fotoessay, ein Theater-Horoskop und ein handgeschriebenes Gedicht. Wochenbrief #9

Team Gessnerallee, 16. Oktober 2024

Liebe Besucher*innen der Gessnerallee, liebe Kulturinteressierte, liebe Künstler*innen

«Zeit, zu publizieren» schrieben wir im Sommer online im ersten Editorial unserer Zeitung. Und: «Lasst uns aus der Not – und der Liebe zum Journalismus – eine Tugend machen.»

Wir haben unser Wort gehalten. Pünktlich zum ersten Eröffnungswochenende Ende September wurde die erste Printausgabe der neuen «Gessnerallee Zeitung» ins Haus geliefert. Nur zehn Tage nachdem bekannt wurde, dass der «Züritipp», der jeden Donnerstag als Beilage des «Tages-Anzeigers» erscheint, per Ende Jahr im Rahmen von Sparmassnahmen eingestellt werden soll. Als Reaktion darauf haben zahlreiche Kulturinstitutionen eine gemeinsame Stellungnahme verfasst, um ihrer Sorge über die Zukunft des Kulturjournalismus und der Kulturjournalist*innen, der Menschen hinter den Texten, Ausdruck zu verleihen.  

«Ein Mangel an Sichtbarkeit in der medialen Öffentlichkeit, weil infolge der allgegenwärtigen Medienkrise den Redaktionen immer weniger finanzielle Mittel für tiefgründigen und sorgfältigen Kulturjournalismus zur Verfügung stehen» – diese Begründung in unserem Editorial, weshalb wir uns für die Lancierung einer Zeitung entschieden haben, erhält mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in der Medienlandschaft gleich nochmals mehr Gewicht.

Mit der Zeitung erhält die Gessnerallee nun eine neue Bühne. Diese soll einen Ort bieten für gesellschaftliche Debatten, die durch die Kunst verhandelt werden sollen, und den Künstler*innen mehr Sichtbarkeit verschaffen.

Gemeinsam mit dem Grafikbüro Bodara haben wir während der vergangenen Monate nicht nur viel Zeit und Liebe in den digitalen Auftritt unserer Zeitung, sondern vor allem auch in diese erste Printausgabe investiert. Darin erwarten Sie ein Fotoessay der Fotografin Hannah Gottschalk über die Entwicklung des Stücks «Tourist Trap» von Regisseur Thom Luz & Ensemble, ein Theater-Horoskop der Komikerin, Performerin und Musikerin Jane Mumford sowie ein Comic der Künstler*in und Musiker*in Rada Leu.

Die Schriftstellerin und Journalistin Seraina Kobler hat für unser Kolumnen-Format «Ein Gedanke zu Theater» über die Kraft der kollektiven Anwesenheit im Theater geschrieben. Mbene Mwambene, Schauspieler, Journalist und Regisseur, hat in unserer thematischen Klammer «Krieg» einen Kommentar über Theaterproduktionen in Krisenzeiten verfasst. Ergänzt wird die Klammer mit dem Gedicht «Unsere gemeinsamen Kriege» des Autors Max Czollek und mit dem Textauszug «Wie du rennst» aus dem Stück «COLD» der Spoken-Word-Poet*innen Fatima Moumouni und Laurin Buser, welches im Januar 2025 ein weiteres Mal an der Gessnerallee gezeigt wird.

Die zwei queeren Theaterschaffenden, Aktivist*innen und Expert*innen Hannes Rudolph und Nele Solf führten einen intensiven Austausch zu Transrealitäten im Theater, und die Choreografinnen Mélissa Guex und Oona Doherty gewährten uns in zwei Interviews einen Einblick in ihre Arbeit und das Gefühl, wie es ist, am Boden zu sein. Dramaturg*in Noa Winter erklärt in «Aesthetics of Access» die Bedeutung von künstlerischer Barrierefreiheit, und Year-To-Date, die aktuell unser Musikprogramm kuratieren, schenkten uns ein handgeschriebenes Gedicht.

Den Abschluss der ersten Printausgabe macht ein Porträt von Rahel Bains über André Donzé und Küde Brun, die beide mehr als 25 Jahre lang an der Gessnerallee als Techniker arbeiteten und auf die frühen 80er-Jahre zurückblicken, als man am Zürcher Theater Spektakel noch «bis frühmorgens auf den Tischen getanzt» hat.

An den beiden Eröffnungswochenenden wurden bereits fleissig erste Exemplare unserer Zeitung gekauft. Wer noch keins hat, kann sich eines für CHF 5 (plus CHF 2 Versandkosten) nach Hause bestellen. Bestellen kann man ganz einfach mit einer Mail an: zeitung@gessnerallee.ch. Es besteht auch die Möglichkeit, gleich alle vier Ausgaben dieser Spielzeit zu bestellen.

Wie gewohnt verweisen wir in Form eines Überblicks wöchentlich auf Programmpunkte, Zeitungsartikel, Neuigkeiten und alles, was wir mit Ihnen teilen wollen:

Programmempfehlungen der Woche

20. Oktober, 11 Uhr bis 18.30 Uhr

«Performancepreis Schweiz 2024»

Der Performancepreis Schweiz richtet sich an Künstler*innen oder Kollektive, die sich durch Ausbildung, Arbeitsweise oder Präsentationspraxis in der Performancekunst verorten. Die sieben nominierten Kunstschaffenden Луcија Berlin, Sultan Çoban, Lilian Frei, Markus Goessi, Maria Fernanda Ordoñez Pinzon, Lean Rüegg und Rebecca Solari werden an der öffentlichen Veranstaltung vom Sonntag, 20. Oktober, eine aktuelle oder eigens dafür entwickelte Performance zeigen. Anhand der Aufführungen entscheidet eine Jury über die Verleihung des Performancepreises Schweiz. Dieser ist mit einer Preissumme von 30’000 Schweizer Franken dotiert, dazu wird ein Publikumspreis in Höhe von 5000 Schweizer Franken verliehen. Die diesjährige Jury setzt sich zusammen aus Séverine Fromaigeat, Stefanie Knobel, Patrick de Rham, Davide-Christelle Sanvee sowie Kathrin Veser. Mehr Informationen zum detaillierten Programm finden Sie hier.

Zeitung

Zeit, zu publizieren

Ab der Saison 2024/25 publiziert die Gessnerallee sowohl digital wie im Print, mit englisch- und deutschsprachigen Beiträgen. Weshalb wir das tun, führen wir in unserem ersten Editorial vom 21. August aus. Zum Beitrag

Ausserdem

Letzte Woche waren wir bei der Premiere von «Tourist Trap» von Thom Luz & Ensemble – und haben uns schlappgelacht und ein paar Tränen vergossen. Eine unglaublich schöne, verstörende und lustige Arbeit. Für alle, die sie ebenfalls sehen wollen: «Tourist Trap» kommt vom 9. bis 12. Januar 2025 nach Zürich an die Gessnerallee. Sichern Sie sich bereits jetzt Ihr Ticket.

Aufgrund der aufwendigen Vorbereitungen für den «Performancepreis Schweiz 2024», der diesen Sonntag, 20. Oktober, stattfindet, bleibt die Stall6 Bar am Samstag, 19. Oktober, geschlossen.

Wir freuen uns, Sie bald wiederzusehen, und auch, wenn Sie unsere Zeitung kaufen.

Das Team der Gessnerallee

PS: Haben Sie bereits die erste gedruckte Ausgabe der neuen Zeitung der Gessnerallee erworben? Schreiben Sie an Rahel Bains und bestellen Sie sie jetzt für CHF 5 (plus CHF 2 Porto) direkt zu sich nach Hause. Mail an: zeitung@gessnerallee.ch

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