icons/arrow-small-left Zur Übersicht

Editorial

Zeit, zu publizieren

Lasst uns aus der Not – und der Liebe zum Journalismus – eine Tugend machen. Ab der Saison 2024/25 publiziert die Gessnerallee sowohl digital wie im Print, mit englisch- und deutschsprachigen Beiträgen.

Rahel Bains, Kathrin Veser und Miriam Walther, 21. August 2024

Liebe*r Leser*in

Schön, dass Sie gerade das erste Editorial der neuen Zeitung der Gessnerallee lesen. Wie Sie vielleicht festgestellt haben, gibt es immer mehr Kulturinstitutionen, die zum Mittel einer eigenen Publikation greifen. Sei es in Form eines Journals, eines Magazins oder einer Zeitung. Manche sind journalistischer, manche werberischer. Am Schluss ist es Öffentlichkeitsarbeit für die Künste, Künstler*innen und Institutionen mit dem Ziel, dringliche gesellschaftliche Debatten, aufregende Persönlichkeiten, interessante Gedanken und manchmal pure Unterhaltung in die Öffentlichkeit zu bringen.

Warum tun sich Kulturinstitutionen diese Mehrarbeit und diese Mehrkosten an, mögen Sie sich fragen. Das hat seine Gründe: eine stark erschwerte Publikumsentwicklung seit der Covid-19-Pandemie. Eine gehäufte Parallelität und Komplexität von gesellschaftlichen Debatten, die durch die Kunst verhandelt werden sollen und einen Ort über das künstlerische Programm hinaus brauchen. Und vor allem: ein Mangel an Sichtbarkeit in der medialen Öffentlichkeit. Dies, weil infolge der allgegenwärtigen Medienkrise den Redaktionen immer weniger finanzielle Mittel für tiefgründigen und sorgfältigen Kulturjournalismus zur Verfügung stehen. Das führt nicht immer, aber oft dazu, dass eine Clickbait-getriebene, polemisierte Berichterstattung den dominierenden Platz in der öffentlichen Debatte einnimmt.

Wir wünschen uns sehr, dass es dem Journalismus und der Medienbranche insgesamt irgendwann wieder besser geht. Da dies aber höchstwahrscheinlich noch eine lange Weile dauern wird, haben auch wir uns gesagt:

Lasst uns aus der Not – und der Liebe zum Journalismus – eine Tugend machen. Ab der Saison 2024/25 publizieren wir sowohl digital wie im Print, mit englisch- und deutschsprachigen Beiträgen. Die gedruckte Zeitung erscheint alle drei Monate, und digital auf unserer Website veröffentlichen wir Beiträge, wenn wir es für sinnvoll halten. 

Wir wollen Themen mit der notwendigen Sorgfalt setzen und die Debatte bereichernd fördern. Die Publikation dient unter anderem zum Teilen von Wissen, zum Benennen von kulturpolitischen Anliegen und als Mittel zur Förderung von Transparenz. Wir arbeiten mit unterschiedlichen Formen wie zum Beispiel Analysen, Essays, Interviews, Porträts, Kolumnen, Horoskopen, Playlists. Inhaltlich bewegen wir uns entlang der Themen des künstlerischen Programms und des Betriebs der Gessnerallee.

Wir freuen uns über Ihre Neugierde und anregende Debatten. Und bitte geben Sie uns Rückmeldungen. Wir nehmen uns Zeit für Sie und die Zeit, zu publizieren. 


Rahel Bains, Kathrin Veser, Miriam Walther

Mehr Beiträge

Aesthetics of Access – künstlerische Barrierefreiheit erforschen

11. September 2024

Von Noa Winter

Kunst, die behinderten und Tauben/gehörlosen Besucher*innen ein ebenso ästhetisches Erlebnis anbietet wie dem nichtbehinderten, hörenden Publikum. Lesen

Aesthetics of Access – künstlerische Barrierefreiheit erforschen

11. September 2024

Von Noa Winter

Kunst, die behinderten und Tauben/gehörlosen Besucher*innen ein ebenso ästhetisches Erlebnis anbietet wie dem nichtbehinderten, hörenden Publikum. Lesen

’And then I was looking at the colour blue because I had the blues’

4. September 2024

Von Isabel Gatzke

The Northern Irish choreographer Oona Doherty shares the highs and lows of the creation process for ‘Navy Blue’, the meaning of the colour blue and how her team managed to give the piece the hope when she herself couldn’t. Lesen

Nur noch drei Wochen bis zum Saisonstart

4. September 2024

Von Team Gessnerallee

Langsam wirds aufregend. Künstler*innen trudeln ein. Proberäume werden bezogen. Wochenbrief #3 Lesen

Nach oben