Protokollieren ist eine koloniale Praxis. Protokolle zeichnen Vorgänge auf und schreiben Regeln vor. Tilo Frey war eine Expertin des Protokolls. Als Stenografin, als Sekretärin, als Direktorin einer Mädchenschule – und als Politikerin.
Tilo Frey wurde bei der Einführung des Frauenstimmrechts 1971 in den Nationalrat gewählt. Tilo Frey war Schwarz. Als solche wurde sie in den 1970er Jahren in den Schweizer Medien s/exotisiert. Heute ist sie im kollektiven Gedächtnis weitgehend vergessen.
«Protokolle Tilo Frey» ist eine experimentelle Performancearbeit, die den Spuren von Tilo Frey als einem Zusammenhang von Protokollieren und Vergessen nachgeht. Sie besteht aus zwei Teilen: Einem «colonial Walk» im öffentlichen Raum und einer Performance im leeren Theaterraum.
Der «colonial Walk» beginnt an der Blackbox – einem performativen Black*BIPOC/s space/archive in der Mitte der Stadt.
Die Performance Protokolle Tilo Frey wird Anfang März 2021 in der Gessnerallee Premiere haben und tourt im Anschluss nach Bern, Neuchâtel, St. Gallen, Genf, Winterthur, Regensdorf, Wetzikon und Thalwil.
COVID-19 Info: Maskenpflicht, Abstand kann ggf. nicht eingehalten werden. Contact-Tracing über Ticketing.
Blackbox
ab 11. September 2020, Sihlstrasse/Gessnerallee
Weitere Infos unter www.experitheater.ch
Von und mit | P. Vijayashanthan, Yara Laurine Gisler, Jördis Wölk, Beren Tuna, Bharathi M. Franaszek, Antonin Rohdich, Kapi Kapinga Grab, Andrea Kirchhofer, Jovita dos Santos Pinto, Marie Drath, Jasio Goettgens, Kamran Behrouz, Izabel Barros, Mira Koch, Tara Lasrado |
Co-Produktion | Gessnerallee Zürich & Schlachthaus Theater Bern |