«Workshop: Aesthetics of Access im Musiktheater»
[in]operabilities (Athena Lange, Sophia Neises und Benjamin van Bebber)
[in]operabilities erforschen, wie Barrieren im Musiktheater durch den Einsatz von Audiodeskription und Gebärdensprache abgebaut werden können.
Sa. 18.01. 14:00–18:00
Nordflügel
So. 19.01. 11:00–15:00
Nordflügel
Der zweitägige Workshop «Aesthetics of Access im Musiktheater» lädt Künstler*innen ein, die Arbeitsweise der Gruppe [in]operabilities kennenzulernen und sich zum Barriereabbau in Musiktheater, Performance und Oper auszutauschen. Seit 2021 arbeitet das Ensemble [in]operabilities zu «Aesthetics of Access» (Ästhetiken der Barrierefreiheit) im Kontext von Musiktheater und Oper.
Dabei entwickeln Künstler*innen mit verschiedenen Wahrnehmungsstilen und Expertisen eine Praxis des «vielsinnlichen Musizierens»: Sie experimentieren dabei mit gesungener Audiodeskription, Gebärdensprachpoesien und taktilen Gestaltungsmitteln. Wie lässt sich Gebärdensprache im Theater für ein blindes Publikum sinnlich übersetzen? Wir können wir Rhythmus und Klang auch visuell und haptisch erleben?
Die Workshop-Leiter*innen berichten aus ihrer künstlerischen Praxis und leiten Übungen an. Ausserdem gibt es Raum für Diskussionen, Austausch und Fragen. Im Zusammenspiel von Ausdruck, Bewegung, Berührung, von Laut- und Gebärdensprachen lädt der Workshop dazu ein, musikalische und performative Praktiken kennenzulernen und für die eigene künstlerische Praxis weiterzuentwickeln.
Der Workshop richtet sich an gehörlose/Taube und hörende sowie blinde/sehbehinderte und sehende Teilnehmer*innen.
Informationen zu Barrierefreiheit und Sprache
Der Workshop wird in Deutscher Gebärdensprache (DGS) und deutscher Lautsprache geleitet. Zwei Dolmetscher*innen für Deutsch-Schweizer Gebärdensprache (DSGS), Deutsche Gebärdensprache (DGS) und deutsche Lautsprache begleiten den Workshop.
Der Workshopraum (Nordflügel) ist stufenlos zugänglich. Barrierefreie Toiletten sind vorhanden. Es werden verschiedenen Sitz- und Liegemöglichkeiten angeboten.
Über [in]operabilities
[in]operabilities ist ein künstlerisches Forschungsprojekt im zeitgenössischen Musiktheater und verknüpft die Kunstform Oper mit der Frage nach ihrer Zugänglichkeit. Im Kanon und Kosmos der Oper suchen Künstler*innen und interdisziplinär Forschende nach Formen vielsinnlichen Musizierens und Sich-Begegnens – nach kollektiven und individuellen «opera-abilities».
Im Rahmen des Festivals «Sonic Matter» werden [in]operabilities mit zwei Vorstellungen ihrer Produktion «Die Insel» an der Gessnerallee zu Gast sein:
https://gessnerallee.ch/veranstaltungen/die-insel-in-operabilities-sonic-matter
Workshopleitung
Sophia Neises ist Performerin, Choreografin, Access-Dramaturgin, Theaterpädagogin und Behindertenrechtsaktivistin im Kulturbereich. Seit 2015 lebt und praktiziert sie in Berlin. Unter anderem entwickelt sie seit 2016 mit der*dem Choreograf*in Zwoisy Mears-Clarke die Tanzform «Non-visual Dance». 2023 erhielt Neises eine «Ehrung für herausragende Entwicklung» des Deutschen Tanzpreises.
Athena Lange ist Schauspielerin und Performerin. Sie studierte Schauspiel an der Schauspielschule Leipzig. Athena arbeitet in verschiedenen Theater- und Filmproduktionen u.a. in den Sophiensaelen Berlin, am Schauspiel Leipzig, am Staatstheater Hannover, 2022 feierte ihre erste Eigenproduktion «whatremainsofme» an den Sophiensaelen Berlin Premiere. Sie arbeitet auch als Synchronsprecherin u.a. für Netflix-Produktionen. Athena ist im Alter von 20 Jahren ertaubt. Sie identifiziert sich als bilinguale Künstlerin.
Benjamin van Bebber arbeitet als Regisseur, Performer und Dramaturg im Musiktheater. Im Zentrum seiner Arbeit steht die Erprobung kollektiver Arbeitsprozesse im Musiktheater und die Stimme als Möglichkeit experimenteller Begegnungen. Seine Adaption der «Winterreise» mit Leo Hofmann wurde u.a. in der Elbphilharmonie und an der Ruhrtriennale gezeigt und 2017 mit dem Schweizer Performancepreis ausgezeichnet.