Annina Machaz und Mira Kandathil holen Henrik Ibsens bekannteste Frauenfigur in die Gegenwart und versetzen sie ins Senior*innenheim. Wie im Puppenhaus, in dem die Originalfigur in der Institution Ehe gefangen ist, mangelt es auch hier im Senior*innenheim nicht an starren Strukturen und Bevormundung. Aber mit dem Motto «nothing to lose – nothing to expect» tut sich auch ein Möglichkeitsraum auf: Kann der Mensch hier, befreit von Normen und Verpflichtungen, endlich ausleben, was er immer schon wollte? Zwischen Kuchenduft und Kühlschrank, behaglichem Kaminfeuer und eisigem Schneegestöber wird das Publikum mit vielfältigen Fantasien über eine für alle mögliche Zukunft konfrontiert: dem Altenheim. Die Noras stecken den Kopf nicht in den Sand, dafür aber in den Kühlschrank.