OTHERWISE präsentiert POLYMORPHIC FUTURES — eine interaktive Ausstellung mit Beiträgen von 8 Künstler*innen und Forscher*innen, die über ein Jahr innerhalb eines kooperativen Austausch- und Rechercheprozesses entstanden sind.
Die Ausstellung öffnet spielerisch Verhandlungs- und Imaginationsräume und möchte zum Verweilen und aktiven Austausch zwischen dem Publikum und den Künstler*innen vor Ort anregen. Es gibt Snacks und Drinks an der Bar.
Teil 1 | Trainstation Temporalities
19:00 – 20:15 (Startpunkt: Eingang Stall 6, Gessnerallee)
Geführte Tour durch das Ökosystem des Zürcher Hauptbahnhofs. Folgen Sie den Künstler*innen und Forscher*innen Flurina Gradin, Seraina Dür und Jonas Gillmann auf den Spuren von Pflanzen und Tieren, die als invasive Arten oder Ungeziefer gelten. Beim Durchschreiten des Gleisfeld Biotops und der renaturierten Sihl verändert sich langsam der Blick auf das scheinbar Bekannte und legt ein neues polymorphes Universum frei. Die Führung findet in deutscher Sprache statt.
Teil 2 | Interactive Exhibition
20:30 – 22:00 (Gessnerallee, Stall 6).
Marit Mihklepps Klangarbeit verfolgt die Transformation von Kohle vom Rohstoff zum Treibstoff und Klimasünder und zeigt auf, dass Energie ein komplexes Konzept ist, das sowohl geologische als auch soziale Dimensionen aufweist. Oft ist Klimawandel ein zu vages Konzept um es zu begreifen wie es uns direkt betrifft. Karolina Sobeckas audiovisuelle Installation zeigt die Entstehung von Mikroklimata innerhalb von Zürich auf und erlaubt mit Hilfe einer Wärmekarte diese selbst zu erspüren. Michail Rybakovs visuelle und installative Arbeiten werfen die Frage auf, ob es so etwas wie pflanzliche Intimität gibt und ob wir die richtigen Rezeptoren haben, um sie zu begreifen. Die Performance von Vanessa Lorenzo Toquero hingegen stattet uns mit einer Reihe von Prothesen aus, die es uns erlauben sollen unsere Verstrickungen mit nicht-menschlichen Akteueren zu erkennen. Bernadette Köbeles Arbeit beschäftigt sich mit Putins Angriffskrieg auf die Ukraine. Sie schaut mit ihrem künstlerischen Recherche zur (post-)kolonialen Maskerade kritisch auf die Körper des Militärs und der Kriegsführung und setzt ein Zeichen entgegen einer universalistischen Doktrin.
Über das Projekt
OTHERWISE ist eine kollaborative Plattform, die das Potenzial künstlerischer und kollaborativer Forschung untersucht gesellschaftlichen und ökologischen Transformationen anzustossen. Alle zwei Jahre Labore veranstalten wir ein Labor, in dem Künstler*innen, Designer*innen, Forscher*innen und die Öffentlichkeit neue Formen der Kollektivität imaginieren. Ein Jahr lang haben sich die Teilnehmer:innen zum Thema POLYMORPHIC FUTURES ausgetauscht und stellen nun diesen Prozess in einer interaktiven Ausstellung dar. Das Publikum ist eingeladen sich aktiv zu beteiligen, indem es verschiedene Ökosysteme des Denkens erkundet, an transformativen Mikropraktiken teilnimmt oder sich mit Vorschlägen für eine spezies-übergreifende Zusammenarbeit beschäftigt. Nicht eine universelle, sondern viele verschiedene Positionen und Stimmen bilden das Potential einer polymorphen Zukunft.
Kuration | Benjamin Burger und Michaela Büsse |
Co-Produktion | Gessnerallee |
Unterstützt durch | Pro Helvetia, Migros Kulturprozent, Ernst Göhner Stiftung |