Gessnerallee
Zürich

Aufgewachsen in der Hoffnung, ja in der sicheren Erwartung auf ein glückliches Ende der Geschichte träumte eine Generation einst von einem Leben in unermesslicher Freiheit, absoluter Selbstbestimmung und fröhlicher Selbstentfaltung. Aber irgendwie knirscht es im Getriebe. Kann das noch jemand einlösen? Hat das geistige Erbe unserer Eltern nicht in den letzten Jahren deutlich an Positivität eingebüsst? Warum ist das so? Was ist abhanden gekommen? Wer kann helfen, in einer solchen Situation?
Auf einem zerrissenen Marktplatz bietet sich eine wissende Autorität als Helfer an, ein Pferd. Außerdem mit dabei: T. und A, zwischen 19 und 40 Jahre jung, kulturelles Kapital en masse, Begabung & Charme, klar, ökonomische Mittel bisher eher begrenzt, generell auf der Suche. Kann das Pferd ihnen helfen? Einfühlsam und nur das Beste fordernd lädt es zu einem Parforceritt zu den schiefen Plateaus, den einmaligen Chancen und überraschend begrenzten Möglichkeiten. Wer will noch mit? Wer kann den Trend und die Welle reiten, wer kann surfen, wer wenigstens schwimmen? Wer will es lernen?
Unter den Augen der Zuschauer wird aus dem Spiel ein Kampf. Hysterisiert ringen die zwei Protagonisten mit dem Pferd um Gestaltungsmöglichkeiten des Selbst, um Würde, Anerkennung und soziales Überleben. Ein Theaterpfarrer verspricht Herberge, aber die Züge des Pferdes sind schwer zu durchschauen. Und
dennoch sollte da Hoffnung sein.

asuperheroscape zeigt im Brennglas die Protagonisten der ehemaligen Mittelschicht und ihr sonderbares Alltagsverhalten nach sieben Jahren Krise. Ästhetisch grotesk, theatral übergriffig, diskursiv und direkt.